Und Gilgamesh sprach in Uruk: „….. Ich will ans Werk gehen, die Zedern fällen, und mir einen Namen machen, der Bestand hat.“ Babylonische Texte 2, 182-188
Eabani tat den Mund auf um zu reden, sprach zu Gilgamesh: „Komm mein Freund, gemeinsam wollen wir voranschreiten! Rüste dich zum Kampfe, vergiss den Tod, suche das Leben!“
Tafel IV, 243-245

Historischer Kontext: Seit mehr als 4000 Jahren leben die Kurden in Mesopotamien als Nomadenvolk und mal beherrscht von den Arabern, mal von den Osmanen, versehen mal mehr mal weniger, mit etwas Freiheiten und Rechten, mal von den Persern und dann von den Türken. Heute verteilt auf vier Länder: das größte Volk der Welt mit 45 Millionen Angehörigen ohne eigenen Staat. Ein Grund für einen unaufhörlichen Kampf um Kultur und Identität als Volk und Anerkennung.
Die Kurden sind das größte Volk der Welt ohne einen eigenen Staat. Verteilt auf vier Länder, Syrien, Irak, Iran und die Türkei, kämpfen sie um Eigenständigkeit und Anerkennung. Spricht man von Kurdistan, sind die kurdischen Siedlungsgebiete in diesen vier Ländern gemeint.
Doch von einem gemeinsamen Kurdistan ist nirgendwo die Rede. Jahrzehntelang wurden die Kurden zum Spielball der Mächte. Stets wurde ihr Kampf um Menschenrechte brutal unterdrückt. 
Der Film beleuchtet die kurdische Geschichte vor allem in der Türkei, Rebellion, Repressionen und politische Unterdrückung, die die kurdische Sprache, Gesänge und Tänze über Jahrzehnte hinweg verboten hat. Der Führer der Freiheitsbewegung Azadi, Scheich Said ( Serhildana Şêx Seîdê Pîranî ), wurde am 29. Juni 1925 öffentlich mit seinen Mitstreitern in Diyarbakir erhängt. 

Erst seit den 1990er Jahren dürfen Kurden wieder offen ihre Sprache sprechen und ihre Kultur feiern. Sprache und Gesänge sind Erinnerung. Einem Volk, dem man die Erinnerung raubt und auslöscht, raubt man seine Identität. Man wollte politisch ein Volk ohne Sprache, ohne Erinnerung: ein Volk, das dies alles nicht hat, hat keinen Anspruch auf Land, hat keinen Anspruch sich ein Volk zu nennen: es gibt sie nicht. 

Die 1923 gegründete Republik Türkei beraubte die Kurden all ihrer Privilegien, die sie sich im Osmanischen Reich erkämpft hatten. Trotz der Assimilierungspolitik des Staatsgründers Atatürk haben die Kurden bis heute ihre Identität bewahren können. Doch dafür mussten sie teuer bezahlen.

 

Zehntausende ließen bei den Aufständen gegen die Zwangstürkisierung ihr Leben. Erste Friedensverhandlungen, die ab 2013 geführt wurden, erweckten große Hoffnungen. Doch Ende 2015 wurden die Gespräche vom türkischen Präsidenten Erdogan einseitig für beendet erklärt. Seitdem stehen die Zeichen auf Krieg. Die Auswirkungen spürt man heute überall im Südosten der Türkei, auch in Diyarbakir. Die Stadt ist regelrecht von türkischen Sicherheitskräften belagert, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht sieht. So sieht der Alltag in Diyarbakir aus. Die Spuren sind überall zu sehen. Einschusslöcher an den Hauswänden, zerschlagene Fensterscheiben, zerschossene Kühlschränke, Vandalismus. Keiner kommt für die Schäden auf. Nur die pro-kurdische Partei HDP versucht den Menschen hier beizustehen.

Tägliche Zusammenstöße zwischen der Bevölkerung und der Polizei. Und jeden Tag gehen die Menschen auf die Straße. Sie rufen, der Staat ist ein Mörder, Freiheit den Kurden.
Aber niemals freies Kurdistan oder gar unabhängiges Kurdistan. Eine Abspaltung von der Türkei will hier keiner. Warum? Eine Abspaltung der Kurdengebiete ist unmöglich. 

Es wäre auch ein Schritt zurück. Die Kurden haben sich mit der türkischen Gesellschaft vermischt. Es gibt sie überall in der Türkei. Es gibt so viele Mischehen, die dies unmöglich machen. Selbst die, die die Sache der Kurden am radikalsten verteidigen, wollen inzwischen keine territoriale Autonomie mehr. Ich bin sehr überzeugt von dem kurdischen Bewegungskampf der Türkei.

Zehntausende ließen bei den Aufständen gegen die Zwangstürkisierung ihr Leben. Erste Friedensverhandlungen, die ab 2013 geführt wurden, erweckten große Hoffnungen. Doch Ende 2015 wurden die Gespräche vom türkischen Präsidenten Erdogan einseitig für beendet erklärt. Seitdem stehen die Zeichen auf Krieg. Die Auswirkungen spürt man heute überall im Südosten der Türkei, auch in Diyarbakir. Die Stadt ist regelrecht von türkischen Sicherheitskräften belagert, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht sieht. So sieht der Alltag in Diyarbakir aus. Die Spuren sind überall zu sehen. Einschusslöcher an den Hauswänden, zerschlagene Fensterscheiben, zerschossene Kühlschränke, Vandalismus. Keiner kommt für die Schäden auf. Nur die pro-kurdische Partei HDP versucht den Menschen hier beizustehen.

Tägliche Zusammenstöße zwischen der Bevölkerung und der Polizei. Und jeden Tag gehen die Menschen auf die Straße. Sie rufen, der Staat ist ein Mörder, Freiheit den Kurden.
Aber niemals freies Kurdistan oder gar unabhängiges Kurdistan. Eine Abspaltung von der Türkei will hier keiner. Warum? Eine Abspaltung der Kurdengebiete ist unmöglich. 

Es wäre auch ein Schritt zurück. Die Kurden haben sich mit der türkischen Gesellschaft vermischt. Es gibt sie überall in der Türkei. Es gibt so viele Mischehen, die dies unmöglich machen. Selbst die, die die Sache der Kurden am radikalsten verteidigen, wollen inzwischen keine territoriale Autonomie mehr. Ich bin sehr überzeugt von dem kurdischen Bewegungskampf der Türkei.

Die Kurden werden in einem demokratischen Land, in dem sie mit allen zusammenleben, viel glücklicher als in einem abgespaltenen Land. Einem Mann gefällt der Erfolg der HDP gar nicht: Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Denn die HDP kommt ihm in seinem Streben nach Alleinherrschaft um die Quere. Deshalb entschied sich Erdogan, kurz vor den letzten Parlamentswahlen mit einer aggressiven Kurdenpolitik die HDP zu schwächen: „Kurdentum? In diesem Land hatten wir nie ein Kurdenproblem. Aber ständig wird über dieses sogenannte Kurdenproblem geredet. Seit Jahren muss sich die Türkei mit so etwas beschäftigen. Deswegen wurden 40.000 Menschen getötet. Sie sehen doch, in was für einen Zustand der Südosten unseres Landes geraten ist. Alles wegen der separatistischen Bestrebungen der Terrororganisation.“
Gemeint ist die PKK, die Arbeiterpartei Kurdistans. Und was Erdogan gemacht hat, ist eigentlich, dass er aufgrund seines Ziels, letzten Endes persönlich zu herrschen, allein zu herrschen, praktisch von dieser Vision Abstand genommen hat und diese Vision eigentlich mit seinen eigenen Händen zerstört hat. Dadurch, dass er eben wieder auf Konfrontation setzt, um über die Konfrontation mit der PKK und mit der Konfrontation mit der HDP, die HDP mit der PKK gleichzusetzen und letzten Endes aus dem Parlament zu drängen und damit gleichzeitig den Kurdenkonflikt wieder erneut anheizt. Die neue Kriegspolitik bestimmt inzwischen nicht nur das Leben in der Osttürkei.

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Amed ist in der Nähe von Diyarbakir geboren, auf kurdisch „Amed“. Diyarbakir, die inoffizielle Hauptstadt der Kurden in der Türkei. Er kommt aus dem kleinen Dorf, Silvan, in der Nähe der syrisch-irakischen Grenze. Die Gemeinde Diyarbakır ist eine der größten Städte im Südosten der Türkei. Ameds Heimat Diyarbakir war von jeher seit alten Zeiten das Zentrum und Ausbildungsstätte der Dengbêj Sänger und des kurdischen Widerstands. Auch Ameds Familie ist seit mehreren Generationen verfolgt, unterdrückt und gefoltert worden, weil sie ihre Identität nicht aufgeben wollten.
„… Und jegliches Böse, das Shamash-Marduk Mi-ka-el verhasst ist, tilg aus dem lande…. „
Tafel III,30