PROTAGONISTEN

Im Zentrum des Films sind vor allem Amed und seine Familie, als Stellvertreter des kurdischen Volkes mit seinem Einzelschicksal. Amed lebt mit seiner Frau Melahat und seiner Familie in Berlin-Pankow. In der Schönleinstraße in Kreuzberg betreibt die Familie ein Spätkauf, ein „Späti“ und eine türkisch-kurdische Bücherstube. Die Geschichte verfolgt die einzelnen Lebenswege der Familienmitglieder und verbindet ihre persönliche Geschichte mit der historischen und kulturellen Geschichte der Kurden.
Ameds Familie ist vielfältig: Amed selbst stammt aus dem kleinen Dorf Silvan, kurd. Farqîn, in der Nähe von Diyarbakir, kurd. Amed, der inoffiziellen Hauptstadt der Kurden in der Türkei. Melahat kommt aus einer türkischen Familie aus Fethiye. Fethiye ist eine Hafenstadt an der Türkischen Riviera im Südwesten der Türkei (Lykien). Amed und Melahat haben gemeinsam zwei Kinder: der Sohn Cektar und die Tochter Zin. Sein Sohn Cektar ist mit Gina aus Bangladesch verheiratet und hat zwei Kinder, während seine Tochter aus erster Ehe, Heval, ebenfalls eine eigene Familie hat. Zin ist Studentin hier in Berlin. Der „Späti“ in Kreuzberg, benannt nach Cektars und Zins mit sechs Jahren in der Türkei getöteten Bruder Firat, wird zum Zentrum ihrer Gemeinschaft und ein Ort der Erinnerung und des Zusammenhalts. Die Familie ist multinational und vielfältig, was ihre Geschichte noch reicher und komplexer macht.
Der Film zeigt das heutige Familienleben im „Späti“ und dokumentiert die Feste, Familienfeiern und alltägliche Ereignisse, die das Herz dieser Gemeinschaft ausmachen.
Das Familienleben hat sich schon immer zum größten Teil im Späti abgespielt. Die Kinder sind dort aufgewachsen, haben ihre gemeinsame Kindheit dort verbracht. Es war und ist der Lebensmittelpunkt der Familie. Feiertage, persönliche Feste, glückliche Ereignisse und schmerzliches, alles findet und fand dort statt. Das Späti ist aber auch ein lebendiger und sozialer Treffpunkt unterschiedlichster Menschen: Familienmitglieder, kurdische und türkische Freunde, Menschen aus dem Kiez, denen das Späti Heimat geworden ist; dann auch Menschen die vorbeiziehen, Touristen etc., ein bunter Kosmos einzelner Geschichten.